Informationen für Eltern

Kinderbetreuung Holzminden e.V.

Was ist Kindertagespflege?

Als Kindertagespflege bezeichnet man die Betreuung, Erziehung und Förderung von Kindern durch eine Tagespflegeperson im familiennahen Umfeld oder in anderen geeigneten Räumen. Seit 2005 stellt sie für Kinder von 0 bis 3 Jahren ein gleichwertiges Betreuungsangebot gegenüber der institutionellen Betreuung in Krippe und Kita dar, wird ebenso öffentlich gefördert und ist nicht teurer.

Die Kindertagespflege vereint die Vorteile der Krippe mit der Betreuung in der Familie.

Aus pädagogischer Sicht ist die Betreuung in der Kleingruppe (max. 5-10 Kinder) für die Entwicklung und Förderung von Kindern unter 3 Jahren ideal.

In der Regel betreut eine Tagespflegeperson bis zu 5 Kinder im eigenen Haushalt, in einer Großtagespflegestelle oder in angemieteten Räumen. Die Altersspanne der betreuten Kinder liegt zwischen null und vierzehn Jahren.

Die Kinder können mit der Tagespflegeperson als Bindungsperson an ihrer Seite die Welt erforschen und wichtige Erfahrungen sammeln. Das Spielen mit anderen Kindern fördert und unterstützt das Erlernen von sozialem Verhalten. Die Kinder erfahren im familiären Umfeld der Kindertagespflege genau die Alltagsbildung, die die Grundlage für die spätere schulische Bildung schafft.

Wir beraten Sie zu allen Fragen rund um die Kindertagespflege

  • Welche Tagespflegeperson passt zu unserer Familie?
  • Wie funktioniert die Vermittlung?
  • Was kostet die Betreuung?
  • Wie stelle ich die Anträge?

Wir bieten ihnen eine optimale Vermittlung von Tagespflegepersonen, die Ihre Kinder im eigenen Haushalt betreuen, von Kinderfrauen, die in den Haushalt der Eltern kommen und von Nachmittags- und Ferienbetreuung für Schul- und Kindergartenkinder.

Erfahren Sie mehr über:
Unsere Ziele
  • Vermittlung bestmöglicher Betreuung des Kindes
  • Förderung der Kinder durch qualifizierte und zertifizierte Tagespflegepersonen
  • Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Unterstützung der Eltern bei der Betreuung ihres Kindes und bei der Beantragung von Fördergeldern
  • Aushandlung von attraktiven Konditionen für Tagesmütter und -väter
  • Verbesserung der sozialen Infrastruktur im Landkreis durch das Vorhalten von Kinderbetreuungsangeboten
  • Kooperation mit Unternehmen in der Region für eine familienfreundliche Personalpolitik
  • Mitarbeit in politischen Gremien um die Qualitätsstandards zu sichern und auszubauen

Wird mein Kind in Kindertagespflege gut und sicher betreut?

Tagespflegepersonen, die vom Verein Kinderbetreuung Holzminden begleitet und vermittelt werden, besitzen eine Pflegeerlaubnis, die erst nach einer Eignungsüberprüfung und nach Vorlage folgender Unterlagen vom Landkreis Holzminden ausgestellt wird:

  • Zertifikat der Tagesmutter-Qualifizierung mit mind. 160 Unterrichtsstunden
  • Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis der Betreuungsperson und aller über 18-jährigen, die mit im Haushalt leben, alle 5 Jahre
  • Gesundheitsnachweis/ärztliches Attest, alle 5 Jahre
  • Erste-Hilfe Kurs am Kind, alle 2 Jahre
  • regelmäßige Hausbesuche durch die Fachberaterinnen bei den Tagespflegepersonen gewährleisten die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsstandards und geben Aufschluss auf die Ausrichtung der pädagogischen konzeptionellen Arbeit der Tagespflegepersonen

Die Tageskinder sind während der Betreuungszeit gesetzlich über die Landesunfallkasse Niedersachsen unfallversichert.

Die Tagesmütter haben eine Haftpflichtversicherung, die auch die Betreuung von Tageskindern beinhaltet.

Eltern raten wir dazu, ebenfalls eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen.

Kindertagespflege – nicht teurer als Krippe oder Kindergarten

Die Elternbeitragstabelle (pdf)

Merkblatt zur Einkommensermittlung (pdf)

Die Betreuung ihres Kindes in Kindertagespflege (KTP) wird durch den Landkreis Holzminden unter folgenden Voraussetzungen öffentlich gefördert:

  • Ihr Kind ist zwischen 1 und 3 Jahren alt und hat somit einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung, der Betreuungsumfang richtet sich nach ihrem individuellen Bedarf
  • Bei Berufstätigkeit oder Ausbildung der Eltern kann die KTP von Kindern bis 14 Jahren bei nachgewiesenen Bedarf (Arbeitszeitbescheinigung) gefördert werden

Die Kosten für die KTP und Kindertagesstätten sind vergleichbar. Die Gebühren für eine Betreuungsstunde werden abhängig von ihrem Familieneinkommen berechnet und liegen zwischen 0,52 € und max. 3,15 € / Stunde wenn Sie öffentlich geförderte Kindertagespflege in Anspruch nehmen. Auch gibt es eine 50%ige Geschwisterermäßigung, wenn ein weiteres Kind in KTP ist.

Die Elternbeiträge staffeln sich nach dem Jahresbruttoeinkommen der Familie (s. Elternbeitragstabelle / Spalten ganz rechts), der wöchentlichen Betreuungsstundenzahl und nach Haushaltsgröße.

Bei Fragen wenden Sie sich gern an die Mitarbeiterinnen des Vereins oder an die Sachbearbeiterin vom Elternservice des Landkreises Holzminden unter der Telefonnummer: 0 55 31 / 707-276.

Tipp: Wenn Sie berufstätig sind, können Sie die Kinderbetreuungskosten von der Steuer absetzen. Erkundigen Sie sich bitte beim Finanzamt nach der aktuellen Regelung.

Weitere Details der Modalitäten zu den Kostenbeiträgen der Eltern finden sich in der Satzung für KTP des Landkreises Holzminden.

Wie finde ich einen Betreuungsplatz?

  • Sie melden sich telefonisch, persönlich oder per Mail bei uns.
  • Wir nehmen ihre Anfrage und Betreuungswünsche auf und finden eine passende Tagespflegeperson für Sie.
  • Anschließend vermitteln wir einen Kennenlerntermin und Sie entscheiden, ob die Betreuung die richtige für Sie ist.
  • Auf Wunsch begleiten wir Sie bei dem Vertragsabschluss und bei der Beantragung der öffentlichen Förderung.

Tagespflegepersonen stellen sich vor

Kinderbetreuung Holzminden e.V.

Liebe Eltern,

einige Tagespflegepersonen stellen hier ihr Angebot vor, doch nicht alle möchten im Internet auftreten!

Zurzeit (Stand: September 2025) bieten rund 60 Tagespflegepersonen in Stadt und Landkreis Holzminden Betreuungsplätze an. Wir freuen uns, wenn wir für ihr Kind die passende Tagesmutter oder den passenden Tagesvater finden.

Checkliste und Tipps für einen guten Start

Was ist wichtig bei der Auswahl der Kindertagespflegeperson?
  • Stimmt die „Chemie“ zwischen Ihnen und der Kindertagespflegeperson?
    • Sympathie ist eine wichtige Basis, um in einer Erziehungspartnerschaft vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.
  • Haben Sie gemeinsame Werte?
    • In wesentlichen Erziehungsvorstellungen sollten Sie mit der Kindertagespflegeperson übereinstimmen. Sprechen Sie über Regeln und Werte.
  • Passen die Betreuungszeiten?
    • Stimmen Sie die benötigten Betreuungszeiten ab. Wie flexibel soll die Kindertagespflegeperson sein?
  • Wie ist die Kindergruppe zusammengesetzt? 
    • Erkundigen Sie sich nach der Zusammensetzung der Gruppe. Fragen Sie nach dem Alter der anderen (Tages-)Kinder.
  • Gibt es einen pädagogischen Schwerpunkt?
    • Hat die Kindertagespflegeperson einen besonderen Schwerpunkt in ihrer Arbeit (z.B. Musik, Bewegung, Natur, ….)?
    • Lassen Sie sich das pädagogische Konzept zeigen.
  • Wie sind die Räumlichkeiten gestaltet?
    • Schauen Sie sich den Gruppenraum an: 
      • Wie ist er ausgestattet?
      • Gibt es einen Schlafraum, eine Kuschelecke, einen Garten?
      • Wo liegt der nächste Spielplatz?
  • Was gibt es bei Ihrem Kind zu beachten?
    • Informieren Sie die Kindertagespflegeperson über Besonderheiten, Einschränkungen oder Allergien Ihres Kindes, auf die die Kindertagespflegeperson Rücksicht nehmen soll.
  • Wie soll die Eingewöhnungsphase gestaltet werden?
    • Sprechen Sie darüber, wie ein guter gemeinsamer Start gelingen kann.
  • Wie sind die Ernährungsgewohnheiten?
    • Sprechen Sie über den Umgang mit Süßigkeiten, Fleischkonsum, Unverträglichkeiten, kulturelle Hintergründe etc.
  • Wie ist die Vertretung geregelt?
    • Gibt es eine Vertretungsregelung, falls die Kindertagespflegeperson erkrankt oder an Fortbildungen teilnimmt?
  • Was gibt es bei der Kindertagespflegeperson zu beachten?
    • Scheuen Sie sich nicht, auch sensible Themen anzusprechen, z.B. den Umgang mit gesundheitlichen Themen, Haustieren u.a..
  • Stellen Sie schon im Vorfeld Kontakte zu anderen Kindern her, besuchen Sie z.B. Krabbelgruppen oder laden Sie andere Familien mit Kindern zum Spielen ein. Ihr Kind lernt dadurch, dass Mama oder Papa nicht immer die Hauptpersonen sein muss.
  • Versuchen Sie ihr Kind nicht so häufig zu tragen, ihr Kind fühlt sich dann zwar sicher und geborgen, wird aber unsicher auf Bodenhöhe. Die Tagesmutter / der Tagesvater kann nicht alle Kinder tragen.
  • Hilfreich ist auch, wenn wickeln, schlafen legen und füttern vor Beginn der Betreuung neben den Eltern auch von anderen Personen übernommen werden. Wenn ihr Kind daran gewöhnt ist, dass alles nur Mama macht, fällt die Umstellung auf die Tagesmutter / den Tagesvater schwer.
  • Ihr Kind sollte lernen allein einzuschlafen, wenn möglich auch im eigenen Bettchen.
  • Sie sollten abgestillt haben, auch wenn Sie nur noch nachts stillen, haben Tagesmütter spätestens dann das Problem, wenn ihr Kind beim Trösten den gewohnten „Schnuller“ haben möchte. Damit kann selbst die beste Tagesmutter / der beste Tagesvater nicht dienen.
  • Nehmen Sie sich Zeit.
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie die Tagesmutter / den Tagesvater mögen. Das macht es für das Kind leichter, selbst auf sie/ihn zuzugehen.
  • Besprechen Sie den Ablauf mit der Tagesmutter / dem Tagesvater.
  • Achten Sie darauf, dass während der Eingewöhnung Ihres Kindes keine gleichzeitige Veränderung in Ihrem Alltag stattfindet (Umzug, Geschwister, Wiedereinstieg in den Beruf etc.).
  • Planen Sie auch nicht direkt vor oder nach der Eingewöhnung einen Urlaub.
  • In der Regel sollte ein Elternteil die Eingewöhnung begleiten.
  • Richten Sie sich darauf ein, in den nächsten Wochen kurzfristig erreichbar zu sein. Wenn sich Ihr Kind nicht nach kurzer Zeit von der Tagesmutter / dem Tagesvater trösten lässt, werden Sie angerufen und können zurückkommen.
  • Achten Sie darauf, dass erste Trennungsversuche nie nach einem Wochenende oder Feiertag stattfinden.
  • Vermitteln Sie Ihrem Kind Sicherheit und fordern Sie nichts, wozu es noch nicht bereit ist.
  • Informieren Sie die Tagesmutter / den Tagesvater über Gewohnheiten und Rituale Ihres Kindes und Ihrer Familie.
  • Geben Sie Ihrem Kind in der Anfangszeit vertraute Dinge mit, wie z.B. Schmusetuch, Kuscheltier, Bilder, Spielzeug.
  • Gehen Sie nie, ohne sich von Ihrem Kind zu verabschieden! Es ist nachvollziehbar, dass Sie der schmerzhaften Trennung aus dem Weg gehen möchten, aber Sie riskieren, dass Ihr Kind dies als einen Vertrauensbruch erlebt und danach erst recht nicht von Ihrer Seite weicht.
  • Woran erkennen Sie, dass die Eingewöhnung erfolgreich war?
    • Ihr Kind weint entweder nicht mehr beim Abschied oder lässt sich von der Tagesmutter / dem Tagesvater rasch trösten.
    • Ihr Kind lässt sich von der Tagesmutter / dem Tagesvater wickeln und füttern.
    • Ihr Kind spielt allein und mit anderen Kindern.
    • Es reagiert angemessen auf unterschiedliche Situationen:
    • Es freut sich in schönen Momenten und sucht die Nähe der Tagesmutter / des Tagesvaters in belastenden Situationen.
    • Es wendet sich an die Tagesmutter / den Tagesvater, wenn es Hunger oder Durst hat oder Nähe braucht.
  • Die Dauer der Eingewöhnungszeit hängt vom Alter des Kindes, seinem Entwicklungsstand und den Erfahrungen ab, die es mit anderen Menschen und bisherigen Trennungssituationen gemacht hat. Planen Sie 4 Wochen für die Eingewöhnung ein. Jedes Kind ist einzigartig und jede Übergangszeit braucht eine individuelle Gestaltung, ausgerichtet an den Bedürfnissen, die das Kind hat. Deshalb ist dies nur ein ungefährer Richtwert.